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Natursteine – die richtige Auswahl im Nassbereich

Naturstein | naturstein-online.de, erschienen in der Ausgabe 10-2017

Seit über 1000 Jahren ist Naturstein der bevorzugte Werkstoff für Badezimmer, Schwimmbäder und sonstige Nassbereiche. Bereits während der von den Römern entwickelten Hochkultur des öffentlichen Bades, wurden insbesondere Kalksteine und Marmore als Boden- und Wandbeläge genutzt.

Mit der wachsenden Bedeutung der häuslichen Badezimmer sowie öffentlicher und hoteleigener Wellnessbereiche als wichtiger Lebens- und Erholungsraum, hat auch der Naturstein in den vergangenen Jahren wieder eine starke Zuwendung erhalten. Für eine dauerhaft schadensfreie Nutzung der Natursteine sollten umfangreiche Kenntnisse über deren Eigenschaften und die zu erwartenden Belastungen vorliegen. Naturstein ist kein homogener Baustoff, dem bestimmte Eigenschaften einfach zuzuordnen sind.

Es gibt quasi unzählige Natursteinsorten, die sich hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Wasser und Reinigungschemikalien unterscheiden. Um eine Aussage über die richtige Auswahl von Naturwerksteinen im Nassbereich treffen zu können, müssen sowohl die technischen Eigenschaften der verwendeten Natursteine, als auch die zu erwartenden Belastungen im Nassbereich bekannt sein.

Jede Belastung des Natursteins mit Wasser ist ein chemischer Angriff, der auf die Steinoberfläche einwirkt. Hinsichtlich der Wirkungsweise des Wassers sind nachstehende Eigenschaften zu berücksichtigen:

Härte

Die Härte des Wassers kann zwischen ca. 1 bis 40 deutsche Härtegrade (dH) liegen, wobei 1° dH einer Lösung von 10 g Calciumoxid (CaO) in einem m³ Wasser entspricht. Wasser von 18° dH beinhaltet somit 180 g CaO/m³. Bei hartem Wasser treten oftmals Ablagerungen von Kalkhydrat auf, das mit Luftkohlensäure reagiert und sich als Kalkfahne (Calciumcarbonat) auf den Oberflächen niederschlägt. Weiches Wasser löst CaO aus kalkhaltigen Natursteinen und kann deren Oberflächen beschädigen.

pH-Wert

Der pH-Wert ist ein Maß für den sauren oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung. Reines Wasser hat einen pH-Wert von 7 und ist chemisch neutral. Wässrige Lösungen mit einem pH-Wert von null sind stark sauer (Säure), mit einem pH-Wert von 14 stark alkalisch (Base).

Temperatur

Das Lösungspotenzial von Wasser steigt mit dessen Temperatur.

Salzgehalt

Im Wasser – aber auch in der Raumluft – vorhandene Salze können in das Steingefüge eindringen hier nach der Trocknung auskristallisieren. Der hierbei entstehende Kristallisationsdruck kann das Gefüge der Natursteine zerstören.

Bei Schwimmbädern ist die Wasseraufbereitung mit entsprechender Regelung von entscheidender Bedeutung. Schäden an Natursteinbelägen treten oftmals auf, wenn die Wasseraufbereitung nicht richtig eingestellt ist.

Neben dem Wasser und dessen jeweiligen Zusätzen können auch die verwendeten Reinigungs-, Desinfektions- und Pflegemittel die Steinoberflächen angreifen und schädigen. Die Dauerhaftigkeit und optische Eigenschaften der Naturwerksteine Nassbereich werden wesentlich von deren Reinigung und Pflege beeinflusst.

Quelle: Artikel S. 67: Naturstein Ausgabe 10|2017